16. Januar 2023

Saarlouiser Toleranztage

 

Tag für Tag erleben zahlreiche Menschen Hass, Diskriminierung und Gewalt – mitten in Deutschland. Die Kreisstadt Saarlouis möchte mit den 2023 erstmalig stattfindenden „Saarlouiser Toleranztagen“ ein Zeichen setzen für Toleranz und Respekt. Das Kulturamt der Europastadt Saarlouis und seine Einrichtungen in Zusammenarbeit mit den Saarlouiser Schulen und weiteren Partnern greifen dieses gesellschaftlich relevante Thema in einer Reihe von Veranstaltungen auf. Den Auftakt der Saarlouiser Toleranztage macht die Ausstellung „Die Kinder von Ausschwitz“ des Journalisten und Kurators Alwin Meyer im Städtischen Museum Saarlouis, die am 19. Januar um 19 Uhr eröffnet wird. Seit 1972 widmet sich der Autor in zahlreichen Büchern, Ausstellungen, Vorträgen und einem Film diesem dunkelsten Kapitel der Geschichte. Seit über 45 Jahren sucht er weltweit nach den wenigen überlebenden Kindern von Auschwitz. Einfühlsam hat er mit ihnen gesprochen und ihr Vertrauen gewonnen. Viele erzählten ihm zum ersten Mal vom Lagerleben, von einer Kindheit, in der Tod immer präsent und nie natürlich war. Auf 38 Tafeln erzählt er von dem Leben und Sterben der Kinder und ihren Müttern mit eindrucksvollen Dokumenten, Fotos und Texten.
Zu Sehen ist die Ausstellung im Städtischen Museum in der Kaserne VI während dessen Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10-13 und 14-17 Uhr, Samstag und Sonntag 14-17 Uhr. Der Besuch ist kostenlos.
Am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, werden Schülerinnen und Schüler des MPG und des SGS die in Saarlouis verlegten Stolpersteine reinigen und an das Schicksal der dort geehrten Opfer erinnern. „Stolpersteine“ heißt eine Aktion des Kölner Künstlers Gunter Demnig, mit der an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert wird. In Saarlouis wurden 2010/2011 11 Stolpersteine und 2015 15 Stolpersteine verlegt. 2023 wird Gunter Demnig am 11. Mai 2023 ab 9 Uhr an verschiedenen Orten in Saarlouis neue Stolpersteine verlegen.
Am 31. Januar um 19 Uhr stellen wir im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Theater am Ring die Frage „Toleranz oder doch besser Respekt - Wie resilient ist unsere Gesellschaft gegenüber Spaltung und Rassismus?“ Die hochkarätig besetzte Diskussionsrunde geht der Frage nach, wo Spaltung bereits im Kleinen im alltäglichen Sprachgebrauch, in vermeintlich harmlosen Handlungen und im zwischenmenschlichen Umgang beginnt. Henri Juda berichtet als Zeitzeuge, die bekannte und mehrfach ausgezeichnete Filmemacherin, Autorin und Moderatorin Mo Asumang als Betroffene und Mohamed Maiga als Präsident des Forums für interkulturelle Begegnung e.V. Ramesch. Der Journalist Peter König moderiert die Runde. Der Eintritt ist frei.
Auch die VHS Saarlouis lädt zu Veranstaltungen ein: Der christlich-jüdische Dialog wird am Dienstag, 14. März um 19.00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Saarlouis fortgesetzt. Im Mittelpunkt des Vortrags von Pfarrer Jörg Beckers stehen Andreas Osiander und seine Verteidigungsschrift „Ob es wahr und glaublich sei - Eine Widerlegung der judenfeindlichen Ritualmordbeschuldigungen“. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Die nächste Themenführung zum jüdischen Leben in Saarlouis bietet die VHS für Donnerstag, 30. März um 15.00 Uhr an. Gilbert Jaeck zeigt bedeutende Plätze in Saarlouis und auf dem Friedhof, die für das jüdische Leben in Saarlouis eine große Bedeutung hatten. Hierzu zählt auch der Gedenkraum am Ort der früheren Synagoge am Esther-Bejarano-Platz. Der Beitrag beträgt 5 Euro.
Zum kostenfreien Argumentationstraining gegen Stammtischparolen lädt die VHS am Samstag, 22. April um 10.30 Uhr ins Donatuszentrum Saarlouis-Roden ein. Uwe Albrecht vom Adolf-Bender-Zentrum zeigt, wie man in Situationen, in denen über Juden, Geflüchtete oder Minderheiten hergezogen wird, angemessen reagiert.
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten zu diesen Veranstaltungen hält die Volkshochschule (VHS) der Stadt Saarlouis über die Internetseite vhs-saarlouis.de und telefonisch unter 06831 6989030 bereit. (sot)

 

 


 

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