13. September 2018

Ein Kunstschatz für Saarlouis: Erben übergeben Hesse-Nachlass an die Stadt

 


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Der Maler, Zeichner und Grafiker Rudolf Hesse ist einer der berühmtesten Söhne der Stadt Saarlouis. Geboren 1871 in der Französischen Straße, erlangte der Künstler national und international Ruhm und Anerkennung. Anfang September übergaben seine Nachkommen nun mehr als 1.000 Gemälde, Zeichnungen und Schriften an die Kreisstadt Saarlouis. Oberbürgermeister Peter Demmer nahm die Schenkung entgegen und versprach, dass die wertvollen Stücke in der Festungsstadt stets in Ehren gehalten würden.
Ein solch außergewöhnliches Geschenk verdient einen angemessenen Rahmen. Daher hatte Demmer zur Unterzeichnung des Schenkungsvertrages in den historischen Gobelinsaal des Rathauses geladen. Inmitten der wertvollen Tapisserien umrahmten stellvertretend für alle Werke ein Ölgemälde und eine Zeichnung den offiziellen Akt. Der Enkel Hesses, Prof. Dr. Werner Grüninger aus Bayreuth, war gemeinsam mit seinen Schwestern auf die Stadt Saarlouis zugegangen, die bisher dreimal ihren bereits vorhandenen, kleinen Hesse-Bestand ausgestellt hatte. „Die Schenkung, die uns heute zuteilwurde, wird nun durch Dr. Petra Wilhelmy kunsthistorisch aufgearbeitet. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, soll der Nachlass der Öffentlichkeit präsentiert werden“; sagte Dr. Claudia Wiotte-Franz, Leiterin der Ludwig Galerie Saarlouis. Dann wird von den rund 40 signierten Gemälden und von den über 900 Zeichnungen und Grafiken unterschiedlichster Stilrichtungen und Thematiken anlässlich des 150. Geburtstages von Rudolf Hesse 2021 eine erste Präsentation zu sehen sein. Prof. Dr. Grüninger zeigte sich begeistert vom professionellen Umgang der Stadtverwaltung und des Kulturamtes mit den fragilen Stücken. Auch das Institut für Aktuelle Kunst im Saarland arbeitet bei der Hesse-Sammlung mit. „Wir lassen das Erbe unseres Vorfahren in den treuen Händen der Stadt. Wir möchten dadurch vermeiden, dass es auseinandergerissen und in der ganzen Welt verteilt wird“, sagte Prof. Grüninger.
Hesse-Biograph und Sammler Dr. Volker Hochdörffer berichtete viel Wissenswertes und Unterhaltsames aus dem Leben und Schaffen des Künstlers. Er war durch einen reinen Zufall auf Rudolf Hesse aufmerksam geworden. Bei einem Spaziergang in München erspähte er als junger Mann eine Zeichnung des geborenen Saarländers im Schaufenster einer Galerie Dieser kurze Moment weckte sein Interesse und legte den Grundstein für seine umfassenden und andauernden Recherchen. Oberbürgermeister Peter Demmer bedankte sich herzlich bei dem Stifter und seiner Familie. „Wir nehmen heute einen für unsere Stadt sehr bedeutenden und wertvollen Kunstschatz entgegen. Ich garantiere Ihnen, dass wir das Erbe ihres Großvaters stets zu schätzen und zu würdigen wissen werden“, sagte das Stadtoberhaupt. Er überreichte Prof. Grüninger als Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag eine Glasschale mit dem Stadtumriss und wünschte ihm alles Gute.

Zur Person: Rudolf Hesse, geboren am 13. Juli 1871 in Saarlouis (im Gebäude des heutigen Juweliers Wagner), war ein deutscher Maler und Grafiker. Hesse bevorzugte Ölmalerei und Aquarelle, fertigte aber auch Zeichnungen und Grafiken an. Hesse war der Sohn des Kaufmanns Michael Hesse und erhielt zunächst eine kaufmännische Ausbildung. Von 1896 bis 1901 studierte er bei Nikolaus Gysis an der Königlich-Bayerischen Akademie der Bildenden Künste in München. Nach Studienaufenthalten in Frankreich kehrte Hesse 1906 nach München zurück. Er heiratete 1908 die Malerin Felicitas Tillessen, aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, Lilly, Werner und Renate. Nach dem Umzug nach Koblenz im Jahr 1910 eröffnete Hesse dort eine Malschule. 1912 zog die Familie zurück nach München, wo Hesse mit seiner Familie bis zu seinem Tod am 22. Mai 1944 lebte. pm

 

 


 

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