28. Dezember 2016
Steinkrüge, Rodener Frohsinn und ein paar Infos :-)

Steinkrüge, Rodener Frohsinn und ein paar Infos. Passend zu den Becker-Krügen: Drei Generationen der Familie Becker
Erste Generation: 01.10.1877 – Friedrich, Georg und Karl Becker übernehmen die Brauerei Groß in St. Ingbert, die mit einem Ausstoß von 800 Hektolitern recht klein war. Die Aufgabenverteilung der drei Brüder war durch die erlernten Berufe einmal ergänzend und zum anderen ideal für einen neuen Braubetrieb:
Friedrich Becker, Brauer
Georg Becker, Küfer
Karl Becker, Kaufmann
Da die Brauerei in den Folgejahren prosperierte, wurden die vorhandenen Anlagen und Räumlichkeiten schnell zu klein, weshalb im Jahre 1897 der Spatenstich für den Neubau der Brauerei im östlichen Teil von St. Ingbert getan wurde.
Friedrich Becker überlebte die Fertigstellung des Neubaues nur um kurze Zeit und starb an einem Schlaganfall. Für die noch junge Brauerei war der Ausfall des Brauers aus dem Triumvirat ein harter Schlag, den die beiden verbliebenen Brüder mit viel Ausdauer und engagierter Arbeit ausglichen. Erst viele Jahre später sollte mit Fritz Becker ein neuer Brauer aus der Familie Becker die technische Leitung der Brauerei übernehmen.
Fazit: Ich greife sicherlich nicht zu hoch, wenn ich mir an dieser Stelle die Feststellung erlaube, dass die erste Generation das solide Fundament für die zweite Generation gelegt hat, die es dieser erst ermöglichte die Brauerei in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu der erfolgreichen Brauerei zu machen, die Becker nun mal war.
Zweite Generation: Diese bestand aus den Söhnen von Friedrich und Georg Becker. Der Sohn von Karl Becker, Dr. Richard Becker, kam versehrt aus dem 1. Weltkrieg nach St. Ingbert zurück und konnte bis zu seinem Tod nur wenige Jahre in der Brauerei mitarbeiten.
Fritz Becker, Technische Leitung
Reinhold Becker, Kaufmännische Leitung
Fritz Becker war an der Weihenstephaner Schule ausgebildet worden, eine Tradition, die später auch Peter Becker fortführen sollte. Zuerst schied Fritz Becker 1936 aus und verstarb 1947. Sein Vetter Reinhold Becker führte in Personalunion seit 1936 technische und kaufmännische Leitung bis zum 05. September 1949 weiter. Wie Friedrich Becker erlag er an diesem Tag einem Schlaganfall. Fazit: Die beiden Vettern bauten die Brauerei Gebrüder Becker zu einem bekannten und leistungsstarken Unternehmen aus, dass sich am Markt zu behaupten wusste.
Dritte Generation: Diese bestand aus Niko und Peter Becker. Die ersten Jahre waren u.a. vom Kauf der Donnerbräu (inkl. Herstellung von Vitamalz...) in Saarlouis und einem expandierenden Geschäft geprägt. Nach dem Tod Peter Beckers übernahm Niko Becker die Leitung. 1998 wurde Becker von Karlsberg übernommen und die Familienbrauerei hörte auf zu existieren.
Fazit: Impulsiv möchte einem der alter Spruch nicht mehr aus dem Kopf gehen „Die erste Generation baut auf, die zweite Generation baut aus und die dritte Generation baut ab.“ Da dies aber weder objektiv noch hart an den Fakten wäre, sollte man sich auch stets den Konkurrenzkampf mit Homburg vor Augen führen, die Schwierigkeiten des Generationenwechsels bei Familienbetrieben, bevor ein zu schneller Urteilsschluss unterläuft. Das Stadtarchiv St. Ingbert bewahrt rund 500 Meter (!) Aktenmaterial von der Brauerei auf. Viel Spaß also beim Durchlesen. Empfehlenswert wären auch die beiden Festzeitschriften: einmal 75 Jahre Becker und zum anderen die Festzeitschrift zu St. Ingbert selbst.
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