29. Dezember 2015

Warmup Silvester

 

(red) Als Silvester wird in einigen europäischen Sprachen der 31. Dezember, der letzte Tag des Jahres im westlichen Kulturraum, bezeichnet. Nach dem römisch-katholischen Heiligenkalender ist Papst Silvester I. († 31. Dezember 335) der Tagesheilige. Auf Silvester folgt mit dem Neujahrstag der 1. Januar des folgenden Jahres.

Herkunft
Das Jahresendfest hatten bereits die Römer gefeiert, erstmals im Januar zu Beginn des Jahres 153 v. Chr., als der Jahresbeginn vom 1. März auf den 1. Januar verschoben wurde. Die Feuer-Feste am Jahresende haben alte germanische Wurzeln.

Die Assoziation des Jahresendes mit dem Namen Silvester (deutsch ‚Waldmensch‘, von lateinisch silva ‚Wald‘) geht auf das Jahr 1582 zurück. Damals verlegte die Gregorianische Kalenderreform den letzten Tag des Jahres vom 24. Dezember auf den 31. Dezember, den Todestag des Papstes Silvester I. († 31. Dezember 335). Der Liturgische Kalender führt den Tag seit 813 auch als dessen Namenstag.

In einigen Gegenden Deutschlands heißt der Tag, quasi als Gegenstück zum folgenden Neujahrstag, auch Altjahr, Altjahrsabend oder das Alte Jahr, in Österreich ebenso wie in Kroatien auch Altjahrstag, in Kroatien ebenso wie in Slowenien und Serbien als Ausnahme auch Silvestrovo (‚Tag des Silvester‘).

Auch im Niederländischen heißt es zumeist Oudejaarsavond, und nur alternativ auch Silvester. Auf Spanisch: Nochevieja (wörtlich: alte Nacht) und auf Dänisch, Schwedisch, Portugiesisch spricht man wie im Englischen vom Neujahrs-(vor-)abend: New Year’s Eve, Nytårsaften, Nyårsafton, Véspera de Ano-Novo. Der 31. Dezember wird in folgenden Sprachen Silvester genannt: Italienisch Notte di San Silvestro, Französisch Réveillon de la Saint-Sylvestre, Polnisch Sylwester, Tschechisch Silvestrovské oslavy, Esperanto Silvestro, Deutsch Silvester. Laut amtlicher deutscher Rechtschreibung existiert für den letzten Tag des Jahres nur die Schreibweise Silvester mit „i“, anders als für den Vornamen Sylvester/Silvester.

Feier und Brauchtum

Silvesterfeuerwerk
Im deutschsprachigen Raum wird am Silvestertag mit einem Guten Rutsch gegrüßt. Der Silvesterabend wird häufig in Gesellschaft begangen. Zum Jahreswechsel um Mitternacht wird meist mit Feuerwerk, Böllern und Glockengeläut gefeiert. Das Feuerwerk sollte in animistischen Glauben früher „böse Geister“ vertreiben und drückt heute auch Vorfreude auf das neue Jahr aus. Bei privaten Silvesterfeiern sind Bleigießen sowie das Öffnen einer Flasche Sekt zum Jahreswechsel weit verbreitet. Die Kirchen bieten nächtliche Gottesdienste.

Im Schweizer Kanton Appenzell Ausserrhoden halten am 31. Dezember und am 13. Januar (Alter Silvester) die Silvesterchläuse Einzug. Falls der 31. Dezember bzw. 13. Januar auf einen Sonntag fällt, findet das Silvesterchlausen am Samstag statt. Das Silvesterchlausen ist der wohl eindrücklichste Winterbrauch im Appenzellerland. Die Chläuse werden durch drei Arten unterschieden: die «Wüeschte», die «Schöne» und die «Schöwüeschte» oder Naturchläuse. Sie treten fast ausschließlich in «Schuppel» (Gruppen) auf. Schon in der ersten Morgendämmerung des Silvestertages sind viele der Chlausschuppel unterwegs in der nahen Umgebung der Gemeinden, um bei Freunden zu «chlausen» und zu «zauren». Ein einmaliges Schauspiel bietet sich den Zuschauern, wenn die Chlausengruppen in die Dörfer ziehen. Meist hört man sie mit ihren Schellen schon von Weitem.


Silvesterkläuse in Urnäsch, Schweiz (2013)
Bei den sogenannten Silvesterläufen machen tausende von Menschen – oft für einen Spendenobolus – bei Volksläufen mit. Der weltweit größte Silvesterlauf San Silvestre Vallecana findet mit über 20.000 Teilnehmern in der spanischen Hauptstadt Madrid statt, während der größte deutsche Lauf, der Silvesterlauf von Werl nach Soest, auf einem 15 km langen Teilstück der Bundesstraße 1 ausgetragen wird. Hier beteiligen sich seit fast 25 Jahren über 7.900 Läufer aller Altersklassen für eine gemeinnützige Sache. Der Corrida Internacional de São Silvestre, der älteste und zweitgrößte Lauf dieser Art weltweit, startet alljährlich in der brasilianischen Stadt São Paulo mit 13.000 Teilnehmern.

Weitere Bräuche zum neuen Jahr finden sich unter Neujahrsfest.

Aufgrund der seit 1995 bestehenden Zugehörigkeit der Caroline Islands (Line Islands/Kiribatis) zur Zeitzone UTC+14 findet dort der Jahreswechsel zuerst statt, nämlich bereits am 31. Dezember um 11:00 mitteleuropäischer Zeit.

Christentum
Das Kirchenjahr endet nicht zu Silvester, sondern vor der Vesper am Vorabend des 1. Adventssonntags, und der Weihnachtsfestkreis endet erst mit der Woche zum „Letzten Sonntag nach Epiphanias“ (Epiphanias ist am 6. Januar, „Erscheinung des Herrn“, evangelisch) bzw. am Fest der Taufe Jesu am ersten Sonntag im Jahreskreis, welches der erste Sonntag nach Epiphanias ist (katholisch). Silvester ist ursprünglich ein Heiligen-Gedenktag und eigentlich kein kirchlicher Feiertag zum Jahreswechsel. Dennoch wird Silvester als Jahrsschluss vielerorts auch kirchlich begangen, denn: „Es ist unwiderruflich, daß Anfang und Ende des bürgerlichen Jahres auch auf die Kirchengemeinde größeren Eindruck machen als die des Kirchenjahres.“J. Smend

Silvestergottesdienste am Nachmittag, am Abend oder in der Nacht geben Raum für die Thematisierung von Vergänglichkeit und Neuanfang, Wunsch, Dank und Bitte, häufig sind sie musikalisch oder meditativ gestaltet. Nach Friedrich Kalb sollen sie ab 1776 stattgefunden, nach Andreas Strauch ab 1836 rechtlich Anerkennung gefunden haben. In evangelischen Gottesdiensten wird in der Predigt des Altjahresabends oft die Jahreslosung ausgelegt und das Motto vergehende Zeit beispielsweise mit dem Lied Von guten Mächten wunderbar geborgen steht im Mittelpunkt.

In der katholischen Liturgie sind Messfeiern am Abend des Silvestertages Vorabendmessen zum Oktavtag von Weihnachten, dem Hochfest der Gottesmutter Maria am 1. Januar. Der Jahreswechsel wird dabei in der Regel dankend oder fürbittend erwähnt, etwa durch den Gesang des Te Deum.

Seite „Silvester“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. Dezember 2015, 14:13 UTC. URL: https://goo.gl/72Ylm4 (Abgerufen: 28. Dezember 2015, 23:15 UTC)

 

Externer Link:
Link für weitere Informationen

 

 


 

Permanenter Link zu diesem Artikel:
http://rodena.de/index.php?id=1451343600-001910

 


 

eine Seite zurück

Zurück zur Startseite der Rodena ePapers

 


 

Könnte Sie vielleicht auch interessieren

28. März 2024, Hotellerie Waldesruh

» Beitrag anzeigen

 


 

27. März 2024, Mittagspausenführungen im Städtischen Museum und im Stadtarchiv im April

» Beitrag anzeigen

 


 

15. März 2024, Saarlouiser Kinder-UNI geht auf Reisen mit Musikinstrumenten aus aller Welt

» Beitrag anzeigen

 


 

07. März 2024, Hotellerie Waldesruh

» Beitrag anzeigen

 


 

07. März 2024, Weltbekanntes Ballett aus Brasilien zu Gast in Saarlouis

» Beitrag anzeigen

 


 

01. März 2024, Schnuppertraining beim KV „De Picarda Fräsch“ e.V.

» Beitrag anzeigen

 


 

29. Februar 2024, Mittgaspausenführungen im Stadtarchiv Saarlouis

» Beitrag anzeigen

 


 

22. Februar 2024, Fasten in Christentum und Islam

» Beitrag anzeigen

 


 

15. Februar 2024, Jean-Marie Balliet: Faszination Festungsbaukunst… hinter die Kulissen!

» Beitrag anzeigen

 


 

15. Februar 2024, Apropos Labskaus

» Beitrag anzeigen

 


 

 

 

     
 

In eigener Sache: Artikel, die hier veröffentlicht werden sollen, schicken Sie bitte an webredaktion@rodena.de . Mit Einsendung unterliegen eingereichtes Bild- und Textmaterial der academia wadegotia Documentation Licence.

 
Impressum | Datenschutz | RSS Impressum

Partnersite Gemeinde Wadgassen (private Seite) auf grossgemeinde-wadgassen.de | Technische Umsetzung durch csw germany