30. August 2018
Hans Jörg Schu veröffentlicht das Tagebuch einer Reise nach Matiguás

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1988 reiste eine Delegation aus Saarlouis nach Nicaragua, zwei Jahre nachdem der Stadtrat eine Projektpartnerschaft mit Matiguás beschlossen hatte. Die Erlebnisse der Gruppe hielt Hans-Jörg Schu in einem Reisetagebuch fest. „Die Projekte haben wir gesehen, jetzt warteten wir auf die Projektile.“ Ein Satz der zum Nachdenken anregt. Auf der einen Seite sagt er deutlich: Hier entsteht etwas Positives, aber auch: Sicher ist es nicht, im Gegenteil, die Bedrohung ist spürbar und allgegenwärtig. Noch eine dritte Aussage steckt zwischen den Zeilen, und zwar die der persönlichen Beobachtung, des unmittelbaren Erlebens.
Geschrieben hat diesen Satz Hans Jörg Schu. Vor genau 30 Jahren war er mit einer Gruppe um OB Richard Nospers zu einer Reise ins Unbekannte aufgebrochen, zu einer Reise ins weit entfernte Nicaragua, zu dem aber doch eine damals noch frische Bande zur Stadt Saarlouis bestand. 1986 beschloss der Stadtrat mit knapper Mehrheit eine Projektpartnerschaft zu Matiguás zu gründen, zwei Jahre später reiste eine Saarlouiser Delegation in das zentralamerikanische Land, das damals vom Bürgerkrieg gebeutelt war. Auch Schu war mit dabei. Seine Eindrücke hat er noch vor Ort in einem Tagebuch festgehalten. Sie geben Einblick in die riskante Reise, in die abenteuerliche Route vor Ort und in das Trinkwasserprojekt, das damals mit finanzieller Hilfe aus Saarlouis realisiert wurde.
In dem authentischen Zeitdokument werden die Erlebnisse nun drei Jahrzehnte später für die Leser nachvollziehbar. Mit seinen Bildern lässt der Autor die Atmosphäre lebendig werden – er berichtet davon, wie die Armut unverhohlen ihr Gesicht zeigte, wie sie die Bedrohung durch die Contras erlebten oder welche Bürde es für die Menschen bedeutete, dass das nächste Lazarett rund dreieinhalb Stunden entfernt lag. Anschaulich auch das Trinkwasserprojekt in der Partnerstadt: „Beim Ausheben der Leitungsgräben legten wir selbst Hand an“, erzählte Schu. „Wir pickelten und schaufelten in Geröll und Lehm, der Aushub wurde ordentlich abgelagert.“ Auch wenn die Projektpartnerschaft nicht so sehr im Mittelpunkt steht, wie die Städtepartnerschaften mit Saint-Nazaire und Eisenhüttenstadt, sind über die Jahre zahlreiche weitere Projekte entstanden, durch finanzielle Unterstützung von Stadt und Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgesellschaft (GBS) sowie durch das Engagement von GBS und der Entwicklungshilfeorganisation DESWOS. Darunter: Wohnungsbau, Renovierung und Schulbau. Seit Jahren trägt eine Siedlung in Matiguás den Namen „Saarlouis“.
Mit seinem nun erschienenen Reisetagebuch erinnert Hans Jörg Schu an die Anfänge dieser außergewöhnlichen Partnerschaft über den Atlantik hinweg und verdeutlicht zugleich: „Die Menschen brauchen weiter unsere Hilfe.“ - Foto Sascha Schmidt. Buch: Hans Jörg Schu „Die Reise nach Matiguás. Nicaraguanisches Tagebuch“.
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