18. April 2017
Chaos auf dem Bauernhof
Rehlingen-Siersburg/Oberesch. Im neuen Stück der "Theaterfreunde Oberesch" gings ums Liebe und Neid, Homosexualität und Handicaps, Intrigen und Lügen, und nicht zuletzt auch ums Erben. Genau die richtigen Zutaten für eine spannende und kurzweilige Komödie. "Ein Hof voller Narren" lautete der Titel des Dreiakters von Winnie Abel, welche die Theatergruppe im Dorfgemeinschaftshaus aufführte. Thorsten Leser begeisterte in seiner ersten Hauptrolle als idealistischer und einfühlsamer Jungbauer Jonathan Dippelmann. Dieser ist schwul, muss aber, damit der elterliche Hof nicht an seine berechnende Schwester Esther (Melanie Engel) geht, möglichst bald heiraten. Das wäre eigentlich kein Problem, aber Jonathan traut sich nicht, seinen "schrägen" Freund Detlef der strengen Mutter vorzustellen. Den bunten Paradiesvogel mit Designerhandtasche und falschen Wimpern spielt Michael Engel, der sich diesmal von einer sehr wandlungsfähigen Seite zeigte. Mit auf dem Hof lebt noch der schwerhörige Großvater Erwin (Albert Kerber) mit seiner polnischen Pflegerin Irina (Jenny Lauer), welche heimlich in den Knecht Hannes (Albert Wender) verliebt ist, der am Tourette-Syndrom leidet. Damit Irina nicht abgeschoben wird und Jonathan nicht den Hof an seine Schwester verliert, beschließen die beiden, eine Scheinehe einzugehen. Detlef verwandelt sich kurzerhand in Irinas Mutter, die sich auf Anhieb mit Jonathans Mutter Ruth (Marlene Lauer) versteht und sie ständig mit schrägen Bauernregeln versorgt: "Arbeite nix so viel auf Hof, leg lieber mal die Beine hoch". Zur Freude der Zuschauer erreicht das Chaos schließlich seinen Höhepunkt, als ein Beamter des Ausländeramtes (Michael Heckel) und die echte Mutter von Irina (Tanja Winter) auftauchen. Aber am Ende wird alles gut. Jonathan kriegt seinen Detlef, Irina ihren Hannes und alle sind zufrieden, auch die intrigante Schwester gibt Ruhe. Mit "Ein Hof voller Narren" haben die Theaterfreunde erneut ein Stück mit viel Situationskomik und ausgefallenen Verkleidungen ausgewählt. Unterstützt wurden die Darsteller hinter der Bühne von Theresia Zenner (Souffleuse), Renate Senf (Maske) und Gerlinde Scholtes (Requisiten). Auch das aufwändige Bühnenbild haben die Theaterfreunde selbst entworfen und gebaut. Die insgesamt 600 Zuschauer waren mal wieder begeistert und viele bedankten sich anschließend persönlich, per Telefon oder Email für die tolle Darbietung. Alle Vorstellungen waren ausverkauft. Abendkasse gibt's nicht mehr. Lange im Voraus werden die Plätze reserviert. Aus dem ganzen Saarland und dem benachbarten Frankreich kommen die Besucher angereist. "Ohne dass überhaupt klar ist, was wir nächstes Jahr auf die Bühne bringen wollen, liegen jetzt schon die ersten Reservierungswünsche vor", sagte Marlene Lauer. Sb
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